Warum Hochsensible bei Stress Herzkohärenz brauchen
- heikeflink
- 6. Okt. 2023
- 7 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 15. Jan.
Du wünschst dir mehr Gelassenheit? Stattdessen fühlst du dich immer öfters gereizt und gestresst? Vielleicht hast du ja schon einiges ausprobiert, um Stress abzubauen? Aber bisher ohne großen Erfolg? Dann empfehle ich dir, deine Herzkohärenz zu trainieren.

Was ist Herzkohärenz?
Warum Hochsensible bei Stress Herzkohärenz brauchen
Herzkohärenz stärkt unsere Selbstregulation bei Stress
Vom Schwächenfokus zum Stärkenfokus mit Herzkohärenz
Herzkohärenz messen und gezielt trainieren
Eine Herzkohärenzübung für Hochsensible
Die Vorteile der Herzkohärenz bei Hochsensibilität
Was ist Herzkohärenz?
Herzkohärenz ist ein optimierter messbarer Zustand, in dem Herz, Verstand und Emotionen geordnet und im Gleichklang sind.
Es ist ein Zustand innerer Balance.
Die Herz-Kohärenz-Forschung zeigt, dass wir unsere Verbindung zwischen unserem Gehirn und unserem Herzen stärken, indem wir uns auf unser Herz und auf angenehme Emotionen fokussieren.
Dieser Zustand von Herzkohärenz reduziert nachweislich Stress und schenkt uns ein Gefühl von Verbundenheit und innerem Frieden.
2. Warum Hochsensible bei Stress Herzkohärenz brauchen
Durch unsere Wahrnehmungssensitivität, ist bei uns Hochsensiblen der Sympathikus meist sehr aktiv durch die verstärkte Reizaufnahme und Reizverarbeitung im Gehirn.
Sympathikus und Parasympathikus sind die beiden Äste unseres vegetativen Nervensystems, welches z.B. Atmung, Stoffwechsel und Herzschlag steuert. Es wird auch oft als autonomes Nervensystem bezeichnet, da es ohne unseren Willen gesteuert wird. Es empfängt allerdings Signale aus dem Gehirn und sendet diese an den Körper. Unter anderem auch an unser Herz.
•Der Sympathikus wird bei körperlicher oder mentaler Anstrengung oder Leistung hochgefahren und bringt uns somit in unsere „Kraft“.
•Der Parasympathikus hilft uns dabei wieder „herunterzufahren“ und ist sozusagen unsere „Bremse“. Er sorgt für Ausgleich, Erholung und Entspannung.
Für unser Wohlbefinden ist es wichtig, dass Beide in Balance sind!
Wenn Hochsensible vielen Reizen ausgesetzt sind, wird ihr Sympathikus hochgefahren, um schnellstmöglich reagieren zu können. Das Nervensystem muss dann in kürzester Zeit sehr viele Reizinformationen bewerten und z.B. als gefährlich oder ungefährlich einstufen.
Es befindet sich im Hochleistungsmodus!
Mental zeigt sich dies durch: Analysieren, Bewerten, Interpretieren, Kritisieren, Grübeln, Sorgen…
Körperlich spüren wir Anspannung, ein Gefühl erhöhter Wachsamkeit und Wachheit bis hin zur Übererregbarkeit.
In diesem Zustand schüttet unser Körper Stresshormone aus, um sich durch Kampf oder Flucht auf ein Überleben vorzubereiten.
Dauert dieser „Überlebensmodus“ länger an oder kommt sehr häufig vor, schadet er unserem Körper.
Stress entsteht!
Unser autonomes Nervensystem und unser gesamter Organismus geraten dann aus der Balance.
Wir werden sozusagen „inkohärent“!
Durch Herzkohärenz trainieren und stärken wir gezielt unseren Parasympathikus und verschaffen auch gleichzeitig unserem Sympathikus dadurch etwas Ruhe und Erholung.
Herzkohärenz vergrößert also die Aktivität unseres Parasympathikus, wodurch auch unsere Herzratenvariabilität (HRV) größer wird.
Dadurch verbessert sich die Anpassungsfähigkeit unseres Organismus auf innere und äußere Reize.
Wir reagieren dann weniger sensibel auf Reize!
Herzkohärenz schützt Hochsensible vor Überreizung und bringt unser autonomes Nervensystem und dadurch unseren gesamten Organismus in Balance.
3. Herzkohärenz stärkt unsere Selbstregulation bei Stress
Möchtest du in stressigen Situationen gerne anders reagieren?
Herzkohärenz hilft dir, deine Gedanken und Gefühle leichter zu lenken und zu regulieren.
Vielleicht kennst du auch diesen Zustand von emotionalem und mentalem Chaos in dir bei Überreizung und Stress?
Wenn dich deine Gefühle in einer bestimmten Situation überrollen und du keinen klaren Gedanken mehr fassen kannst?
Und du sprachlos bist oder etwas sagst oder tust, was du hinterher vielleicht bereust?
Warum ist das so?
Bei Hochsensiblen schlägt bei Stress, Überreizung und angstauslösenden Situationen unser „Feuermelder“, die Amygdala im Gehirn schneller und stärker ALARM!
Wir werden sozusagen blitzschnell „ getriggert“!
Wir können dann nicht mehr klar denken und reagieren automatisch mit unseren erlernten, unbewussten Muster im Denken, Fühlen und Handeln.
Auch wenn diese gerade ungünstig für uns sind.
Im überreizten Zustand können wir nicht mehr bewusst agieren, sondern nur noch reagieren.
Mit dem Verstand alleine kannst du diese „Reaktionsmuster“ nicht regulieren.
Du brauchst dazu deinen Körper, genauer gesagt, dein Herz!
Die Neurowissenschaft hat entdeckt, dass das Herz ein eigenes, unabhängiges Nervensystem besitzt, welches Signale an das Gehirn sendet. Und zwar an unser emotionales Verarbeitungszentrum, die Amygdala und an den Thalamus, der höhere Gehirnfunktionen stimuliert, z.B. unsere Reaktionsgeschwindigkeit und unsere Selbstregulation.
Mit dem Herzzyklus verändert sich daher auch unsere Hirnaktivität, wie Forscher des Max-Planck Instituts für Kognitions-und Neurowissenschaften herausgefunden haben.
Unser Gehirn hört also auf unser Herz!
Wir können unser Herz daher gezielt einsetzen um mit Hilfe von Herzkohärenz emotionalen und mentalen Stress abzubauen und unsere Selbstregulation zu stärken.
4. Vom Schwächenfokus zum Stärkenfokus mit Herzkohärenz
Das HeartMath Institut hat mit seinen Untersuchungen viel dazu beigetragen, die Intelligenz unseres Herzens zu erforschen.
So wissen wir heute, dass wir auf Reize, Eindrücke oder Informationen immer auch eine „Gefühlsantwort“ haben! Unabhängig davon, ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht bereitet sich unser Körper neuronal und hormonell auf eine gefühlsmäßige Bewertung oder Stressreaktion vor.
Da unser Fokus evolutionsbedingt verstärkt auf Gefahren und Negativem liegt und bei Hochsensiblen noch eine erhöhte „Verletzlichkeit“ und ein „längeres emotionales Nachhallen“ hinzukommt, nehmen wir unangenehme Gefühle stärker und häufiger wahr.
Bei unangenehmen Emotionen schlägt unser Herz inkohärent.
Wir kommen regelrecht aus dem Takt!
Dieses „Chaos“ zwischen unserem Herzen, dem Verstand und unseren Emotionen blockiert bestimmte Gehirnfunktionen.
Dadurch nimmt unsere Leistungsfähigkeit ab und es kommt zu einem starken Energieverlust.
Ich nenne diesen Fokus daher: „Schwächenfokus“.
Vielleicht kennst du das Gefühl, dass du dich nach einem Streit, bei Ärger oder Sorgen, erschöpft und kraftlos fühlst?
HeartMath konnte durch seine Forschungen aufzeigen, dass unsere Gesundheit stark von unserer mentalen und emotionalen Einstellung beeinflusst wird.
Zum Beispiel fanden sie heraus, dass ein einziges Ärger-oder Frustrationserlebnis unser Immunsystem für mindestens 6 Stunden schwächen kann.
Gleichzeitig fanden sie auch heraus, dass nach nur 5 Minuten aktiver Konzentration auf positive Gefühle, wie z.B. Fürsorge oder Selbstliebe, die Konzentration des Immunglobulins ( IGA) im Blut anstieg, was unser Immunsystem stärkt.
Ziel von HeartMath ist es daher, die Kohärenz von Gehirn und Herzen, bei einer Fokussierung nach innen zu trainieren!
Und Gefühle wie Liebe, Dankbarkeit, Wertschätzung und Freude gezielt aufrufen und verstärken zu lernen.
„Indem wir lernen, erhebende Herzqualitäten zu aktivieren, senden wir ein neues Signal vom Herzen zum Gehirn. Dies kann die Art und Weise verändern, wie wir auf Situationen reagieren.“ (Deborah Rozman, HeartMath CEO)
Durch unsere Hochsensibilität fokussieren wir uns verstärkt auf die vielen Reize im Außen, um uns sicher zu fühlen. Was jedoch eher zur Überreizung führt.
Ein Gefühl von Sicherheit erreichen wir Hochsensible, indem wir lernen, unseren Fokus auch gezielt nach innen und auf angenehme Gefühle zu richten.
Im Coaching helfe ich dir dabei, dieses Gefühl von Sicherheit durch Herzkohärenzübungen zu trainieren. Diese beruhigen deine Amygdala und bringen dein autonomes Nervensystem wieder in Balance.
Sie stärken auch deine Selbstregulation und helfen dir Trigger und Stressmuster aufzulösen und wieder in deine Kraft zu kommen.
5. Herzkohärenz messen und gezielt trainieren
Für mein Herzkohärenztraining nutze ich im Coaching sehr gerne ein spezielles Biofeedbackgerät von HeartMath, womit sich die emotionale Selbstregulation und Herzkohärenz sichtbar messen und trainieren lassen.
Meine hochsensiblen Coachees können damit „live“ sehen, wie ihre jeweiligen Gedanken und Emotionen ihr Herz und ihr Nervensystem beeinflussen.
Und sie sind immer wieder überrascht, wenn es sich für sie anders anfühlt, als das, was ihre messbaren Daten anzeigen.
Zum Beispiel:
Sie fühlen sich aufgeregt oder angespannt, während ihr Herz kohärent schlägt und Sicherheit vermittelt.
Oder sie spüren kein bewusstes Gefühl, obwohl an ihrem Herzmuster deutlich sichtbar ist, dass sie sich gerade gestresst oder wütend fühlen.
So kann dir mein Coaching auch dabei helfen, deiner Körperwahrnehmung wieder mehr zu vertrauen und auch bewusst zu lernen wie sich deine Gedanken und Emotionen anfühlen und auf deinen Körper auswirken.
Mir selbst hat mein Inner Balance Training schon öfters gerade in herausfordernden Situationen geholfen, mich schnell zu beruhigen und Herzkohärenz zu erreichen.
So schaffte ich es z.B. nach einem Stromunfall, der Herzrhythmusstörungen auslöste, mein Herz in der darauffolgenden EKG-Überwachungszeit von 6 Stunden gezielt so zu beruhigen, dass mein Herzrhythmus, trotz meiner Sorge, im Krankenhaus bleiben zu müssen und der stressigen Situation in der Notaufnahme, ruhig und unauffällig blieb, so dass ich wieder nach Hause durfte. 😊
6. HERZKOHÄRENZÜBUNG für Hochsensible
Probiere es doch gleich einmal aus!
Setze dich bequem aufrecht hin und lege deine Hand auf dein Herz.
Stelle dir vor, wie du durch deine Hand ganz sanft in dein Herz ein und aus atmest.
Atme gleichmäßig und ein klein wenig langsamer als gewohnt.
Bleibe mit deiner Aufmerksamkeit bei deinem Herzen und deinem Atem.
Spüre wie du mit jedem Atemzug innerlich langsam ruhiger wirst.
Erinnere dich jetzt bitte einmal an einen schönen Sonnenuntergang oder ein anderes schönes Erlebnis in der Natur und danke deinem ❤️, dass es dir dieses wunderschöne Gefühl ermöglicht.
Danke deinem ❤️ auch dafür dass es dein Leben lang unablässig und kraftvoll für dich schlägt.
Bleibe mit deiner liebevollen Aufmerksamkeit bei deinem Herzen und atme immer mehr ein Gefühl von Dankbarkeit in dein Herz hinein.
So lange, bis du dieses Gefühl auch zu spüren beginnst.
Lass dieses Gefühl dann dein Herz ausfüllen und deinen Körper
durchströmen.
Beende diese Übung, wenn es sich für dich stimmig anfühlt und versuche, diesen Zustand von innerem Frieden und Dankbarkeit mit in deinen Alltag zu nehmen.
I
7. Die Vorteile von Herz- kohärenz bei Hochsensibilität auf einen Blick
Da unser Körper und Gehirn im Zustand von Herzkohärenz effizienter arbeiten, wirkt sich dies vorteilhaft auf unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit aus.
Wir fühlen uns dadurch emotional stabiler, sind zufriedener, gesünder und leistungsfähiger.
❤️ Herzkohärenz ist ein gesunder Zustand, der mehr Ordnung und Harmonie in unserem Körper erzeugt
❤️ Mit Hilfe von Herzkohärenz reduzieren wir Stress, Ängste,
Sorgen, Druck und Überreizung.
❤️ Herzkohärenz stärkt unser autonomes Nervensystem und bringt
es schneller wieder in Balance.
❤️ Herzkohärenz stärkt unsere Konzentrationsfähigkeit.
❤️ Herzkohärenz stärkt unsere mentale und emotionale
Selbstregulation.
❤️Herzkohärenz stärkt auch unser Immun- und Hormonsystem.
❤️ Herzkohärenz stärkt auch unsere Intuition. Wir hören wieder
mehr auf unser Herz.
Man kann also sagen:
„Herzkohärenz ist ein Zeichen für Zufriedenheit, Resilienz und körperliche Gesundheit.“
Quellen:
HeartMath Deutschland, 2014
HRV Training HeartMath Deutschland 2019
Progressive Workshop, Dr. Joe Dispenza, Basel 2023
„Besser fühlen“, Dr. Leon Windscheid, Rowohlt-Verlag, 2022
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